An am Sonntag

    1.An am Sonntag, i woiß no wie heut
    do hot mi sparieren gehen g’freut
    und weil mir halt nix a so g’fallt,
    drum geh i glei naus in de Wald.

    2.Und wie i halt do au so geh
    da bleib i a kleins bissle steh
    do schau an eim Baum i hinauf
    und seh a kleins Vogelnest frauf.

    3.I denk mir do kraxelst hinauf
    und nimmst dir des Vogelnest aus
    ja s’kraxeln war gar net so schwer
    doch leider war’s Vogelnest leer.

    4.Und wie i im Baum droben sitz
    vom Kraxeln a kleins bissl schwitz
    a Liebespaar kommt ganz im Traum
    und setzt sich grad unter mein Baum.

     5.I war auf meim Baum mäuserlstill
    hab g’horcht was der Liebhaber will
    sie küssen sich ganz im Spaß
    und i hab geschleckt wie a Goiß.

    6.Dann nimmt er sie glei bei der Hand
    und sagt ihr so allerhand
    ”schau” sagt er ”i hab di recht gern
    du mußt mol mei Weiberl no wer’n.

    7.Auch sie nimmt ihn dann bei der Hand
    und sagt ihm so allerhand
    ”Schau schau” sagt’s ”au i hab di gern
    doch wer soll unsre Kinder ernähr’n.

    8.”Schau” sagt er ”i bin ja Christ
    wie du auch a solchener bist
    vertrau’n wir halt drobn auf den Herrn,
    der soll unsre Kinder ernähr’n.”

    9.Do schrei i glei nab von dem Baum
    ”Bagasch ihr, geht’s no net glei hoim,
    I soll eure Kinder ernähr’n”
    Wart’s ab und i zeig euch den Herrn!”

     10.Die zwoi sind vor Schrecken ganz stumm
    han gmoint daß der Herrgott scho kommt
    sind grennt über Stock über Strauch
    i hab g’halten vor Lachen mein Bauch.

    Melodie.mp3